Die Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD) und ihre einschneidenden Änderungen für europäische Unternehmen
Interview mit Dr. Jens Ramsbrock, Alexander Roas und Dr. Kesheng Shu
Die Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD) bringt eine wichtige Veränderung für europäische Unternehmen mit sich: Nachhaltigkeitsberichte werden nun genauso zentral für die Unternehmensberichterstattung wie Finanzberichte. Die Richtlinie soll gewährleisten, dass Unternehmen gesicherte und damit vergleichbare Nachhaltigkeitsdaten bereitstellen. Einheitliche Maßstäbe schaffen Transparenz und sollen die Neuausrichtung von Investitionen in nachhaltige Technologien und Unternehmen bewirken: Denn die CSRD fordert von Unternehmen nicht nur eine detaillierte Offenlegung ihrer Nachhaltigkeitspraktiken, sondern legt auch fest, dass diese Informationen nach einheitlichen Standards und in einem festgelegten Format veröffentlicht werden müssen. Folglich müssen die von der CSRD betroffenen Unternehmen ab dem Geschäftsjahr 2024 ausführliche Informationen zu Umwelt-, Sozial- und Governance-Themen (ESG) offenlegen. Die CSRD hebt die Nachhaltigkeitsberichterstattung auf ein neues Niveau, was zu neuen Anforderungen an die betroffenen Unternehmen führt.
In diesem Beitrag beleuchten wir mit Dr. Jens Ramsbrock, Alexander Roas und Dr. Kesheng Shu die wichtigsten Anforderungen der CSRD, die Herausforderungen bei ihrer Umsetzung sowie die strategischen Chancen, die sich für Unternehmen in der Zukunft ergeben können.
Jens Ramsbrock: Nach seinem MBA im Bereich Sustainability Management hat er im Innovationsmanagement gearbeitet, wo er Unternehmen dabei unterstützte, ihre Produkte gezielt und strukturiert zu entwickeln. Diese Aufgabe überschnitt sich häufig mit dem internen Business Development, was auch für seine aktuelle Tätigkeit bei der ARRK Engineering GmbH gilt. In der Funktion des fachlichen Vorgesetzten ist er nun verantwortlich für die Entwicklung von Geschäftsstrategien und der Beratungsdienstleistung. Zudem ist er Certified Sustainability Reporting Specialist mit Fokus auf die CSRD.
Kesheng Shu ist zertifizierter Projektmanager und ESG-Analyst mit 18 Jahren industrieübergreifender Erfahrung in den Bereichen Immobilien, erneuerbare Energien, Landwirtschaft und Akademie. Seine internationale Projekterfahrung im Nachhaltigkeitsmanagement erstreckt sich über Europa (Deutschland, Österreich, Polen) und Asien, insbesondere China, mit einem Schwerpunkt auf der Strategieentwicklung für Energiepolitik. Er ist vertraut mit den Richtlinien für ESG-Berichte sowohl auf dem EU-Markt (SDG, GRI, IFRS, ESRS) als auch auf dem chinesischen Markt (CASS-ESG, HKEX-ESG). Seine Projektmanagement-Kenntnisse umfassen sowohl traditionelles als auch agiles Management, insbesondere in Bezug auf die Einhaltung der CSRD und GHG Accounting Vorgaben. Zudem ist er tief in der akademischen Welt der Nachhaltigkeit verankert und spielt eine aktive Rolle in der Trendforschung. Darüber hinaus hat er an Schulungen zum GHG Protocol, ISO 9001 und 14001 sowie zur Lebenszyklusanalyse (LCA) teilgenommen. Im Team unterstützt er Jens und Alexander mit seiner fachlichen Expertise und konzentriert sich auf den chinesischen Markt.
Alexander Roas hat eine Ausbildung zum Business Transformation Coach (univ.) abgeschlossen sowie eine zusätzliche Qualifikation als zertifizierter Nachhaltigkeits-Consultant erworben. Über viele Jahre hinweg hat er Erfahrung im Betrieb großer Nutzfahrzeugflotten gesammelt und sich dabei intensiv mit der nachhaltigen Umgestaltung des Fuhrparkmanagements beschäftigt. Im Team mit Jens und Kesheng liegt einer seiner Schwerpunkte auf der Analyse des Innovationsmanagements.
Welche Organisationen, Branchen und Unternehmen zählen zu euren Kunden? Und was sind die häufigsten Herausforderungen, denen eure Kunden bei der Umsetzung von Nachhaltigkeitsmaßnahmen gegenüberstehen?
Die Zahl der Unternehmen, die künftig den EU-Vorgaben zur Nachhaltigkeitsberichterstattung entsprechen müssen, steigt durch die neuen Regelungen ganz erheblich – und sprunghaft. Gleichzeitig erkennen insbesondere produzierende Unternehmen, die in globalen Lieferketten agieren, die Bedeutung von Transparenz und Nachhaltigkeit, und zwar sowohl zur Erfüllung regulatorischer Anforderungen als auch zur Stärkung ihrer Marktposition. Große Unternehmen, die gewisse Kriterien erfüllen, müssen sich oft nicht nur an die neuen EU-Richtlinien halten, sondern darüber hinaus auch an spezifische Anforderungen der Branche.
Eine zentrale Herausforderung für die Unternehmen besteht unserer Erfahrung nach in der internen organisatorischen Aufstellung, da häufig niemand speziell für das Thema Nachhaltigkeit zuständig ist. Viele Unternehmen befinden sich noch in der Analysephase des Ist-Zustandes im Hinblick auf die CSRD-Anforderungen. Weil oft (noch) kein Nachhaltigkeitsspezialist in der Belegschaft vorhanden ist, wird das Thema häufig an Personen mit scheinbar passenden Funktionen, wie EHS-Manager, die Personalabteilung oder die Buchhaltung, übertragen.
Die Auswahl eines geeigneten Beraterteams fällt manchen Kunden nicht leicht, gerade wenn es um ein Thema geht, das so komplex ist wie der CSRD-Bericht. Welche Kriterien sind eurer Einschätzung nach bei der Auswahl eines externen Beratungsteams entscheidend?
Grundsätzlich kommt es für uns sehr auf die menschliche Komponente an: Wir arbeiten mit unseren Kunden auf einer vertrauensvollen Basis und immer auf Augenhöhe. Unser Beratungsansatz ist pragmatisch und effizient – und wir als Menschen sind dabei nahbar und zugänglich.
Bei der Auswahl eines geeigneten Nachhaltigkeitsberaters sollten unserer Ansicht nach mehrere Kriterien parallel berücksichtigt werden: Selbstverständlich sollte der Berater über umfassende Fachkenntnisse und Erfahrung im Bereich Nachhaltigkeit und ESG-Berichterstattung verfügen. Besonders wichtig ist an dieser Stelle eine spezifische Erfahrung mit den Anforderungen und umfangreichen Standards der CSRD.
Auch die Methodik des Beraters sollte jederzeit klar und transparent sein: Es ist wichtig, dass Berater ein klares Konzept zur Umsetzung der Beratungsleistungen präsentieren und gleichzeitig flexibel genug sind, sich an die spezifischen Bedürfnisse und Ziele des Unternehmens anzupassen. Hält man die Kommunikation jederzeit offen und transparent, sind alle Beteiligten über den Fortschritt informiert und handlungsfähig. Stichwort Transparenz: Am Ende ist auch eine transparente Kostenstruktur ein Kriterium für die Auswahl des Beraterteams, denn so lassen sich unerwartete Ausgaben vermeiden und das Nachhaltigkeitsbudget effektiv verwalten.
Günstigenfalls bietet das Beratungsteam zusätzlich Schulungen an, um die Nachhaltigkeitskompetenz der Mitarbeiter weiterzuentwickeln.
Darüber hinaus ist natürlich ein grundsätzliches Verständnis der branchenspezifischen Herausforderungen immer hilfreich.
Wo können die Dienstleistungen eines Nachhaltigkeitsberaters angewendet werden? Bitte gebt einen kurzen Überblick über die Dienstleistungen, die ihr bezüglich der CSRD anbietet.
Innerhalb eines Unternehmens bieten sich vielfältige Einsatzbereiche in verschiedenen Abteilungen, z. B. mit den Themen Compliance, Reporting oder Strategie. In diesen Bereichen können wir in der Funktion als Nachhaltigkeitsberater wertvolle Unterstützung leisten.
Ein zentraler Aspekt ist die doppelte Materialitätsanalyse, bei der es darum geht, die Auswirkungen des Unternehmens auf Umwelt und Gesellschaft sowie nachhaltigkeitsrelevante Chancen und Risiken für das Unternehmen zu identifizieren. Anschließend muss ein Datenmanagement aufgesetzt werden mit der Festlegung der relevanten Daten sowie deren systematische Erfassung und Auswertung.
Wir begleiten Unternehmen konsequent bei ihrer nachhaltigen Transformation, beginnend mit einer umfassenden Analyse aus Unternehmensperspektive. Dabei betrachten wir sowohl aktuelle Produkte und Dienstleistungen als auch zukünftige Entwicklungen, um innovative Geschäftsmodelle zu fördern. Darüber hinaus können wir das gesamte Projektmanagement im Bereich Nachhaltigkeit übernehmen oder, falls vorhanden, den internen Projektmanager unterstützen. Dies kann bei komplexen Projekten von Vorteil sein, bei denen sowohl die Koordination verschiedener Abteilungen als auch das Einhalten von Zeitplänen entscheidend ist.
Unsere Dienstleistungen sind je nach Wunsch auf lokaler, nationaler oder internationaler Ebene anwendbar, was es Unternehmen ermöglicht, auf spezifische Marktanforderungen einzugehen: Speziell bieten wir chinesischen Unternehmen Unterstützung zur Erfüllung der Europäischen ESG-Anforderungen an - auf Wunsch auch auf Chinesisch.
Und welche Fachkenntnisse oder Erfahrungen erwarten die Unternehmen von einem Nachhaltigkeitsberater?
Die mittelständischen Unternehmen legen bei einem Nachhaltigkeitsberater großen Wert auf ein recht breites Spektrum an Kompetenzen und Erfahrungen; dazu zählen vor allem ein solides Verständnis für nachhaltiges Wirtschaften und für Innovationsmanagement, um praktikable und zukunftsorientierte Lösungen entwickeln zu können. Außerdem ist es wichtig, sich gut mit den relevanten Gesetzen und Verordnungen auszukennen, damit gewährleistet ist, dass alle vorgeschlagenen Maßnahmen auch rechtskonform sind.
Nicht zuletzt wird Erfahrung in der Arbeit an Beratungsprojekten sowie in der Entwicklung von Strategien geschätzt, da diese die Grundlage dafür bildet, konkrete Empfehlungen zu erarbeiten und deren Umsetzung erfolgreich zu begleiten.
Bestimmt seht ihr in mittelständischen Unternehmen spezifische Herausforderungen bei der Umsetzung der CSRD – welche sind das?
Eine zentrale Herausforderung ist oft Ressourcenmangel. Viele Unternehmen haben begrenzte finanzielle Mittel, was die Umsetzung umfassender Berichterstattungspflichten erschwert. Auch fehlt es häufig an spezialisierten Mitarbeitern oder Abteilungen, die sich ausschließlich mit Nachhaltigkeit und Berichtswesen befassen. Datenbeschaffung und Datenmanagement stellen ebenfalls eine Herausforderung dar, denn häufig haben kleinere mittelständische Unternehmen Schwierigkeiten, auf verlässliche und konsistente Daten für die Nachhaltigkeitsberichterstattung zurückgreifen zu können. Die Integration neuer Systeme zur Datenerfassung und -analyse kann zudem komplex und kostspielig sein. Möglicherweise müssen bestehende Geschäftsprozesse grundlegend geändert oder zumindest angepasst werden, damit man den neuen Berichtspflichten gerecht wird.
Dennoch kann die nachhaltige Aufstellung des Unternehmens eine zukunftssichernde Maßnahme sein. In diesem Spannungsfeld bewegen wir uns.
Wie helft ihr Unternehmen darüber hinaus dabei, die gesammelten Daten und Berichte auch für strategische Entscheidungen zu nutzen? Auf welche Weise sind die jeweiligen Nachhaltigkeitsziele langfristig in die Geschäftsstrategie eines Unternehmens integrierbar?
Durch die Entwicklung von Strategien, die ökologische und soziale Risiken minimieren, können Unternehmen zum einen potenzielle rechtliche und finanzielle Risiken reduzieren und gleichzeitig langfristig ihre Gewinne steigern. Zum anderen profitieren die Mitarbeiter von einem besseren Arbeitsumfeld und einer positiven Unternehmenskultur, beides wird durch nachhaltige Handlungsweisen gefördert. Das führt in der Regel unmittelbar zu höherer Motivation und mehr Produktivität. Auch Endkunden schätzen umweltbewusste und sozial verantwortliche Unternehmen, was zu einer stärkeren Kundenbindung führt. Die Investoren bzw. Stakeholder sehen in nachhaltigem Wirtschaften ein geringeres Risiko und eine höhere langfristige Rendite, das erhöht die Attraktivität des Unternehmens für Investitionen. Und schließlich profitieren die Lieferanten von klaren Richtlinien und Anforderungen, welche stabilere Geschäftsbeziehungen ermöglichen und ihnen somit helfen, ihre eigenen Risiken zu verringern.
Bei der langfristigen strategischen Planung helfen wir in unserer Funktion als Nachhaltigkeitsberater, sicherzustellen, dass die Unternehmensziele ganz grundsätzlich mit nachhaltigen Prinzipien übereinstimmen. Wenn ein Unternehmen zum Beispiel Wachstumspläne verfolgt oder neue Märkte erschließen möchte, unterstützen wir dabei, nachhaltige Praktiken gleich von Beginn der neuen Projekte an zu integrieren, um sich langfristige Vorteile zu sichern. Bei Änderungen in Umweltgesetzen oder Branchenstandards, wie der Einführung der CSRD, die klare Fristen für die ESG-Berichterstattung festlegt, sorgen wir dafür, dass das Unternehmen compliant bleibt und vermeiden auf diese Weise Non-Compliance.
Es gibt tatsächlich eine Vielzahl von Möglichkeiten: Wir zeigen Wege auf, wie Energie- und Ressourcenkosten durch Effizienzsteigerungen reduziert werden können, was zu teilweise erheblichen Einsparungen führt. Auch bei der Vorbereitung auf Finanzierungsrunden können wir unterstützen, indem wir das Unternehmen auf nachhaltige Anforderungen vorbereiten und somit die Chancen auf (Weiter-)Finanzierung erhöhen. Auch bei der Wettbewerbsanalyse können wir Strategien entwickeln, um die Wettbewerbsfähigkeit durch nachhaltige Differenzierung zu steigern.
Sollte das Unternehmen aktuell negative Aufmerksamkeit aufgrund seiner Umwelt- oder Sozialpraktiken erhalten oder Kunden verstärkt nach nachhaltigen Produkten und Dienstleistungen fragen, können wir durch unsere Beratungsleistung dabei helfen, die Unternehmensstrategie zu verbessern.
Ihr arbeitet gerade an der Entwicklung einer eigenen App. Müssen die Unternehmen bestimmte Voraussetzungen erfüllen, um die App auch erfolgversprechend nutzen zu können?
Wir möchten für unseren Kunden neben unserer Beratungsdienstleistung auch digitale Lösungen bereitstellen, die entlang des CSRD-Projekts als Stütze dienen. Daher helfen wir CSRD-pflichtigen Unternehmen mit einer App, die eine effiziente und übersichtliche Verwaltung der vielfältigen Projektmanagement-Aktivitäten und der Datensammlung ermöglicht – bis hin zur Berichtsvorlage beim Wirtschaftsprüfer.
Es bietet aus unserer Sicht erhebliche Vorteile, die App speziell für eine Microsoft-Umgebung zu entwickeln. Und auch aus Nutzersicht: Der größte Vorteil besteht darin, dass das gesamte Datenmanagement vollständig in der Microsoft-Umgebung integriert ist und alle vertrauten Microsoft-Anwendungen nahtlos genutzt werden können. Das wiederum vereinfacht den Arbeitsfluss erheblich. Zudem profitieren Microsoft-Kunden davon, dass die App kostengünstig implementiert werden kann, weil sie bereits bestehende Infrastrukturen und Lizenzen nutzen soll.
Wir versprechen uns hiervon eine hohe Kompatibilität und eine reibungslose Integration in die IT-Landschaft des Kunden. Durch die enge Verzahnung mit Microsoft-Diensten werden zudem die Sicherheit und der Datenschutz gewahrt.
Gibt es so etwas wie die Top Five der Best Practices, die ihr einem mittelständischen Unternehmen empfehlen würdet, um die CSRD-Anforderungen zu erfüllen?
Best Practices sind bei der Ersterstellung eines Berichtes eher nicht das Thema, vielmehr ist die Einhaltung eines strukturierten Vorgehens empfehlenswert.
Der zentrale Einstieg ist die Durchführung einer doppelten Materialitätsanalyse. Diese ermöglicht es, die wesentlichen Themen zu identifizieren, die sowohl für das Unternehmen selbst als auch für seine Stakeholder von Bedeutung sind. Dabei wird nicht nur die finanzielle Relevanz der Themen für das Unternehmen betrachtet, sondern auch deren Auswirkungen auf Umwelt und Gesellschaft. Auf diese Weise können Unternehmen sicherstellen, dass sie ihr Augenmerk auf die wichtigsten und wirkungsvollsten Bereiche lenken.
Ein starkes Stakeholder-Engagement ist ebenfalls entscheidend. Durch die aktive Einbeziehung der Stakeholder in den Berichterstattungsprozess können deren Erwartungen und Anliegen besser berücksichtigt werden. Das führt nicht nur zu einer höheren Akzeptanz und Unterstützung der Unternehmensstrategie durch die Investoren, sondern auch zu wertvollen Einblicken auf Investorenseite, die das Unternehmen für zukünftige Entscheidungen nutzen kann.
Die benötigten Daten (sukzessive) möglichst automatisiert zu generieren, hilft den Berichtsaufwand zu reduzieren.
Schließlich ist das effiziente Management von Nachhaltigkeitsdaten durch den Einsatz digitaler Tools, wie beispielsweise unserer CSRD- App, eine weitere Best Practice. Durch den Einsatz solcher Technologien sind Unternehmen reportingfähig, denn sie können ihre Daten effektiv erfassen und viel schneller analysieren. Dies trägt dazu beiden gesamten Berichterstattungsprozess zu optimieren und jederzeit sicherzustellen, dass alle Informationen genau, aktuell und leicht zugänglich sind.
Habt ihr eine Vermutung, wie sich die Berichte im Rahmen der CSRD in den nächsten Jahren weiterentwickeln werden? Gibt es zu diesem Thema neuen Technologien oder Ansätze im Bereich der Nachhaltigkeitsberichterstattung, die ihr für besonders vielversprechend haltet?
Insbesondere die Frage, wie die EU-Taxonomie, die sich aktuell nur auf ökologische Kriterien bezieht, erweitert wird, ist interessant. Ein Einbezug sozialer Kriterien kann erwartet werden.
Des Weiteren soll sich in Zukunft die Prüfungsgenauigkeit von einer Limited Assurance hin zu einer Reasonable Assurance entwickeln. Dies das macht eine noch präzisere Berichterstattung erforderlich.
Ein zentraler Fokus wird dabei vermutlich auf das Datenmanagement und die Überprüfung der Datenqualität gelegt. Weiterhin werden transparente und nachvollziehbare Datenprozesse entscheidend sein, um den erhöhten Anforderungen überhaupt gerecht zu werden.
Aber es gibt weitere Schlüsselfaktoren, einer davon ist die zunehmende Bedeutung von Künstlicher Intelligenz (KI), denn KI-Technologien bieten das Potenzial, beispielsweise die Effizienz in der Vorauswahl und die Analyse von Nachhaltigkeitsdaten erheblich zu steigern. Die KI könnte darüber hinaus auch neue Möglichkeiten für innovative Ansätze im Bereich der Kreislaufwirtschaft eröffnen. Insgesamt wird mit der wachsenden Bedeutung von Datenanalyse und digitalen Tools die Fähigkeit, technologische Lösungen zu implementieren und effektiv zu nutzen, zu einem wesentlichen Bestandteil der Beraterrolle.